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Zeugnisnoten gelten generell also so etwas wie eine Eintrittskarte für die Zeit nach der Schule. Sie sind zudem ein Mittel für Lehrer, um Schülern zu zeigen, wie gut ihre Leistungen sind und wo Nachholbedarf besteht. Für Eltern fungieren die Noten als Rückmeldung hinsichtlich des Leistungsstandes ihres Sprösslings.

Noten zeigen aber nicht die ganze Wahrheit. Sie hängen teilweise von der Tagesform, den sozialen Umständen, der Gefühlswelt und dem Wohlbefinden des Schülers ab. Ein Schüler, dessen Eltern sich gerade scheiden lassen, schneidet in einer Klassenarbeit eventuell nicht so gut ab, wie er es unter anderen Umständen gekonnt hätte.

Zudem sind Noten nicht immer so transparent, wie man vermuten mag. Jemand kann einen tollen Aufsatz schreiben, aber bekommt durch mannigfache Rechtschreibfehler nur eine Zwei oder Drei. Zudem ist in Deutschland die Schulpolitik größtenteils Ländersache. Dies bedeutet, dass jedes Bundesland seine eigene Schulpolitik macht. Eine 2 in Bayern ist somit nicht vergleichbar mit einer 2 in Mecklenburg-Vorpommern. Auch Lehrer bewerten generell strenger oder weniger streng. Manchmal haben sie vielleicht einen Lieblingsschüler oder drücken bei dem ein oder anderen Mal ein Auge zu. Lehrer sind ja schließlich auch nur Menschen und auch, wenn sie sich sehr um Objektivität bemühen, so ist dies einfach nicht immer möglich.

Was machen diese nicht ganz gerechten Noten nun mit uns? Zum einen geben sie den meisten Schülern ein Stück Sicherheit. Sie erbringen eine bestimmte Leistung und erhalten durch die Note ein knappes Feedback. Sie wissen so, wo sie stehen und was sie gegebenenfalls anders machen müssen. Zum anderen schaffen Noten zumindest in einem begrenzten Rahmen Vergleichbarkeit. Zusätzlich können Noten natürlich motivieren, indem Schüler für ihre Anstrengung den gerechten Lohn erhalten. Andererseits gibt es viele Schüler, die sich sehr bemühen und dennoch schlechte Noten bekommen. In diesem Fall erscheint das Prinzip Notenvergabe demotivierend und ungerecht.

Neben den Noten sollte es daher auch immer Wortbeurteilungen geben, die die Anstrengung und die Leistungsentwicklung dokumentieren. Auch Betriebe sollten Bewerber nicht per se nur nach dem Zeugnis auswählen. Oft zeigt sich bei Probetagen, dass doch mehr in den Bewerbern steckt als gedacht.

Zu guter Letzt sind Noten auch ein Druckmittel. Schüler lernen zunächst selten aus eigenem Antrieb. Die Noten setzen sie unter Druck und fordern Leistungen. Ohne Noten gäbe es viele Schüler, die aufgrund der fehlenden Konsequenzen, nicht lernen würden.

Noten sind also nicht immer gerecht, aber ein sinnvolles Mittel, um Feedback zu geben und Schülern einen externen Ansporn zum Lernen zu bieten.

Quelle: https://www.zeit.de/2013/25/kinderzeit-kinderfragen-schule-noten# [28.01.2020]

Geschrieben von Schülern der Homepage AG

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